Dass das Rennen in Brünn anders verlaufen wird als alle anderen Renntage, begann schon ein paar Tage vorher. Ich hatte mir eine Erkältung eingefangen, die die Einnahme von Antibiotikum erforderte und mich bis Samstag ausser Gefecht setzte. Zudem bekam ich am Sonntagvormittag von Silvio eine Whats App, dass er nicht nach Brünn fahren könne. So machte ich mich Sonntagmittag allein auf den Weg nach Brünn. Dort angekommen, stellte ich mein Equipment auf und genoss den Sonnenuntergang in Brünn. Nach einer erholsamen Nacht begann bei strahlendem Sonnenschein der erste Trainingstag. Im ersten Turn dann die ersten Schrecksekunden. Im Tiefflug auf die 3.te Kurve, versuchte ich das Bremsmanöver einzuleiten. Doch das Motorrad verzögerte nicht, keine Bremswirkung. Zum Glück gibt es eine Hinterradbremse. Wie jeder weiss, verzögert die hintere nicht so wie die vordere. Dies merkt man besonders, wenn ein vor einem fahrender Pilot die Vorderbremse benutzt. Der Vordermann wird immer grösser und ich nicht langsamer. Zum Glück hatte ich rechts genau noch so viel Platz, um mit dem Motorrad vorbei zu kommen. Gedanklich schon auf eine Durchfahrt durch das Kiesbett vorbereitet, konnte ich das Motorrad noch abbremsen und die Kurve durchfahren. Mit den Bremsproblemen zurück ins Fahrerlager. Im Fahrerlager dann den Schaden begutachtet. Die rechte Bremszange hatte sich komplett gelöst und hing nur mehr an der Bremsleitung. Ausserdem hatte ich eine Schraube zur Befestigung des selbigen verloren. Zum Glück, hatte im Fahrerlager jemand eine Ersatzschraube dabei. Mit neumontierter Bremszange und ungutem Gefühl, nahm ich das Training wieder auf. Nach ein paar Turns und Kontrolle der Schrauben kam das Vertrauen wieder. Der Rest von Tag spulte ich meine Turns ohne weiteren Zwischenfälle ab. Beim Rennen am zweiten Tag, startete ich von Position 15. Nach dem Start hatte ich in der 1 Runde mit einem lästigen Suzuki Fahrer zu tun, der mich beim einlenken in Kurve 10(Senke) fast vom Motorrad holte. Um mich auf keine weiteren Diskussionen mit dem Suzuki Fahrer einzulassen, versuchte ich mich abzusetzen. Durch diese Wut im Bauch überholte ich noch weitere 5 Fahrer vor mir und beendete das Rennen als neunter. In der Cup Wertung wurde ich Vierter.