Racedays am Slovakiaring (SK),
15. – 16. September 2023

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Michael Hofer hat sich im Sommer während der Ländle-Trackdays am Slovakiaring unheilbar mit dem Race-Virus infiziert. Die Symptome konnte er im MSC nicht lange geheim halten. Hausbesuche bei altgedienten MSC Racern und Begutachtung derer auffrisierter Rennsubstanz bewirkten bei ihm nur kurzweilige Linderung. Michael, im Weiteren liebevoll Hofi genannt, suchte nach der ultimativen Virusbekämpfung und wurde im deutschen Lande fündig. Es war Liebe auf den ersten Blick: Ducati 955 Panigale V2

Die originale Verkleidung wurde kurzerhand durch eine Racingverkleidung ersetzt und die breiten Felgen mit fetten Slicks beplankt. Hofi, mit seiner ganzen Virenlast verseucht, setzte sich beim Clubabend schamlos neben Walti. Wie es halt so mit erheblichem Virenbefall ist, der nächste Wirt wird umgehend gesucht und mit einer außergewöhnlichen Leichtigkeit bei Walti sogleich gefunden. „I gang nochamol an Slovakia Ring!“ „Guat, I gang mit!“
Der Renn-Termin wurde strickt nach dem Wetterbericht ausgerichtet. Beide Schönwetterhelden wollten keinesfalls den weiten Weg zum Slovakia Ring auf sich nehmen, um dann bei eventuellem Regenwetter eine Bier Challenge in der Box auszurufen.
Erst als alle Wetterkarten für das vom 15. – 17.09.2023 stattfindende WSB-Sport Racing Event die blanke Sonne zeigten, wurde gebucht. Um die Reise gemeinsam mit einem Auto antreten zu können, wurde der für zwei Motorräder genügend große Hänger von Thomas Türtscher ausgeliehen. Dafür vielen Dank nochmals an Thomas.
Die Anfahrt zum Slovakiaring am Donnerstag war problemlos und stressfrei. Im Fahrerlager angekommen, wurde sogleich Renngerät und Werkzeug entladen, um dann genüsslich das obligat Begrüßungsbierle zu konsumieren. Mit den Schweizer Nachbarn wurde dialektbedingt sogleich Kontakt gesucht und auch gefunden.

Der Veranstalter erwies sich als sehr professionell aufgestellter Familienbetrieb, es klappte alles wie am Schnürchen. Zum Frühstück gab es gratis diverses Gebäck und Kaffee. Am Abend konnten jederzeit in der Box verschiedenste Getränke zu sehr günstigen Preisen erworben werden. So gab es das große Bier für rekordverdächtige € 2,-.
Der erste Renntag brach an. Walti startete jeweils in der Gruppe vor Hofi. Nach jedem 20 Minuten Turn, war wieder für eine Stunde Pause. Dieser Rhythmus erwies sich als ideal, so konnte die Fahrzeit und Ruhezeit jeweils ideal ausgenutzt werden. Unsere beiden MSC Helden schlugen sich tapfer und verbesserten sich Schritt für Schritt. Am späten Nachmittag fand das Endurance Rennen über zwei Stunden statt, welches aber nur Walti dazu nutze, einen weiteren Turn fahren zu können.
Am Abend lud der Veranstalter zum Linien- und Körperhaltungsseminar. Ein Instruktor der Max Neukirchner TOP-SBK Racing School zeigte den anwesenden Hobbyfahrern wie richtig auf dem Motorrad gesessen und gesteuert wird. Ebenso wurde auf das richtige „Schauen“ hingewiesen. Zuallerletzt wurde noch der V-Fahrstil für die 3. Kurve und die Zielkurve besprochen. Jeder der anwesenden Teilnehmer konnte etwas von dem Vorgetragenem mitnehmen, es war kurzweilig und sehr spannend.
Am 2. Tag ging es im selben Rhythmus weiter. Vormittags wurden Zeittrainings gefahren und nachmittags fanden die Rennen statt. Walti qualifizierte sich knapp für das GP-Rennen. Im Rennen selbst ging es dann richtig zur Sache. Die schnellsten am Platz waren von einem anderen Stern. Der bestehende Rundenrekord für Motorräder wurde sogar eingestellt und unter die Marke von 2:03:00 gedrückt. Es war toll mitanzusehen, wie aus voller Schräglage mit Ellenbogen am Boden das Gas so beherzt aufgezogen wurde, dass ab Scheitelpunkt der Kurve die gefahrene Linie wie mit einem fetten EDDING gezogen, für alle Nachfahrenden gut sichtbar blieb. Na schön, lange konnte das Spektakel nicht bewundert werden, da verschwand der Zweiradakrobat auch schon wieder am Horizont. Zumindest wurde Walti als 28igster nicht überrundet.
Hofi genoss am Nachmittag die Ruhe nach dem Rennen. Jene Fahrer die auf eine Rennteilnahme verzichteten, konnten nach dem Rennen eine mehr oder minder freie Bahn genießen. Hofi trainierte das am Vortag gelernte und verzeichnete sogleich Erfolge.
Der zweite Tag neigte sich dem Ende zu, der Übergang zum Lederkombibier erfolgte fast schmerzlos:


Am Abend wurde in der Boxengasse Spanferkel gegrillt, alle Teilnehmer waren herzlich eingeladen. Bei köstlichem Essen und Bier wurde viel gelacht, geprahlt, Kontakte geknüpft oder einfach nur die qualitativ WM tauglichen Slow-Motion Studien der Teilnehmer bewundert, welche der WSB Fotograph Übertrags eingefangen hat.
Schön anzusehen war auch das extrem schnelle weibliche Geschlecht, in jeder Hinsicht. Es waren auffallend viele schnelle Ladies am Platz. Es war für uns wirklich etwas Besonderes anzusehen, wenn die kleinen Kinder mit der Mama aufs Siegespodest durften.
Schön war auch, dass André von der Firma PAN-Moto – Mitveranstalter unserer Ländle Track Days- ebenso unter den Fahrern war und uns mit behilflichen Tipps zur Seite stand.
Ein wirklich tolles und lustiges Wochenende neigte sich dem Ende zu. Die zehn Stunden Rückfahrt am Sonntag ins Ländle wurde dazu genutzt, das Erlebte Revue passieren zu lassen und neue Ziele abzustecken.